Hintergründe zu den aktuellen Preissteigerungen
in der Leiterplatte

Berlin, 8.2.2022

Die vergangenen Monate waren turbulent. Nicht nur die anhaltende Covid-Pandemie hält Lieferketten und Logistik in Atem. Das Inflationsgespenst ist erwacht und Steigerungen bei Rohstoffen und Löhnen gehen nicht spurlos an der Elektronikindustrie vorbei.

War der Ölpreis zur Hochzeit des Lockdowns sogar kurzzeitig negativ, so liegt dieser heute wieder bei über 90 USD. Dies war zuletzt 2013 der Fall. Nicht nur die höheren Ölpreise lassen aber die Kosten für den Versand steigen. Die starke Reduzierung von Personenflugzeugen aufgrund anhaltender Reisebeschränkungen hat zum Beispiel die Kapazitäten der sogenannten „belly freight“ (Luftfracht, die im „Bauch“ transportiert wird) stark reduziert. Die wenigen freien Kapazitäten sind somit teuer.

Grafik: Ölpreis in EUR – 5 Jahre.

Neben den gestiegenen Transportkosten steigen auch die Kosten für die Rohstoffe. Der Preis für Kupfer steht so hoch wie nie zuvor. Aluminium steht kurz unter den Höchstpreisen, die zuletzt 2008 bezahlt wurden. Die Preise für Epoxidharz sind nach einigen Schätzungen im Jahr 2021 auch durchschnittlich um 50% zum Vorjahr gestiegen. Die Knappheit von den Basismaterialrohstoffen führte in einigen Fällen sogar zu Versteigerungen an Höchstbietende, so dass einige Leiterplattenhersteller bestimmte Materialien schlicht nicht mehr erhalten, oder zu enorm gesteigerten Kosten einkaufen müssen.

Grafik: Kupferpreis in EUR – 5 Jahre.

Für in China hergestellte Waren schlagen zudem starke Wechselkursanstiege des Chinese Yuan (CNY) zu Buche. Der Euro befindet sich seit circa einem Jahr im Sinkflug gegenüber dem CNY und hat seit Januar 2021 in der Spitze bis zu 10% verloren. Waren aus China werden damit erheblich teurer.

Grafik: Wechselkurs CNY/EUR – 1 Jahr.

All diese Preissteigerungen gehen nicht spurlos an Leiterplatten und Elektronik vorbei. Wo immer es möglich erscheint, beraten wir Sie gerne über Mittel und Wege, die gestiegenen Kosten weitestgehend zu reduzieren oder alte Preise beizubehalten. In Einigen Fällen ist dies durch See-Luft-Split-Aufträge oder Bahnfracht möglich, oder durch die Abnahme größerer Chargen und dadurch anderer Mengenstaffeln. Allgemein bleibt aber festzuhalten, dass Preissteigerungen für Leiterplatten und Elektronik auch für langjährige, bestehende Projekte in den meisten Fällen unvermeidbar sind.

Die guten Nachricht ist hingegen, dass die Lieferzeiten bei LeitOn weitestgehend unverändert kurz sind. Während einige Hersteller, in Asien wie in Deutschland, Serien mit Lieferzeiten von über 100 Arbeitstagen anbieten, sind unsere Lieferzeiten auch bei Mengen um die 100m² Gesamtfläche mit ~30AT verhältnismäßig gering. Dem Kostendruck sind wir wie alle Unternehmen ausgesetzt, aber aufgrund unserer langfristigen guten Partnerschaften können wir zumindest bezüglich der Lieferzeiten weiterhin optimistisch in die Zukunft blicken - LeitOn wird weiterhin zu den schnellsten Leiterplatten-Anbietern gehören.